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Heckler-&-Koch-Hauptversammlung 2020

Am 27. August fand die Hauptversammlung von Heckler & Koch statt. Aufschrei-Sprecher Jürgen Grässlin forderte in Gegenanträgen die Nichtentlastung des Vorstands – unter anderem, weil die Grüne-Länder-Strategie trotz Zusicherung nicht eingehalten werde.

Am 27. August fand die diesjährige Hauptversammlung der Aktionäre von Heckler & Koch statt. Aufgrund der Coronapandemie wurde sie allerdings ausschließlich virtuell abgehalten.

Aufschrei-Sprecher Jürgen Grässlin von den Kritischen Aktionären Heckler & Koch (KA) hatte zwei Gegenanträge gestellt. Darin fordert er, dass die Mitglieder des Vorstands nicht entlastet werden.

Er begründet dies unter anderem damit, dass der Vorstand der Heckler & Koch AG die sogenannte Grüne-Länder-Strategie bei Rüstungsexporten trotz Zusicherung nicht einhalte. Das zeige die reale Rüstungsexportpolitik des vergangenen Geschäftsjahrs. „Das Versprechen, man liefere nur ‚an die Guten‘, entpuppt sich als hohle Phrase“, erklärt Grässlin. Er verweist in seinen Gegenanträgen unter anderem auf Waffenverkäufe an die französischen Streitkräfte, zu denen auch die französische Fremdenlegion zählt, und an britische und US-amerikanische Spezialeinheiten sowie auf die beantragten und bereits genehmigten Kleinwaffenexporte nach Singapur und Südkorea. Auch Waffenverkäufe an die Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr, die inzwischen von führenden Medien aufgrund erschreckender rechtsextremer Tendenzen zu der „dunklen Seite der Staatsmacht“ gezählt werden, führt er auf.

Zum anderen fordert Grässlin die Nichtentlastung des Vorstandes auch, weil die Heckler & Koch AG bis heute nicht zur Ruhe kommt. Diese sei nicht nur den eklatanten Fehlentscheidungen des Aufsichtsrats geschuldet. Mitverantwortlich ist laut Grässlin auch der Wechsel des Hauptanteilseigners von Andreas Heeschen zur Luxemburger Industrieholdung CDE mit Nicolas Walewski aus Frankreich. Grässlin führt zudem als Begründung für seinen Antrag das sich seit Jahren drehende Personalkarussell und das Versagen des Heckler-&-Koch-Vorstandes auf der ethisch-moralischen Ebene an.

Ruth Rohde und Jürgen Grässlin von den KA hatten zudem einen Fragenkatalog, der insgesamt 123 Fragen zu Themen wie zum Beispiel zu Empfängerländern von Kleinwaffenlieferungen und Lizenzvergaben, zum Jahresumsatz und der Einhaltung der Grüne-Länder-Strategie, zu Lieferketten, zum Endverbleib, zur Einrichtung eines Opferfonds, zur Revision im Heckler-&Koch-Prozess und zu einer Rüstungskonversion umfasst, eingereicht.

Gegenanträge und Fragen etc: