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Dossier zu SIG-Sauer-Pistolen in Kolumbien

Anlässlich des Urteils des Bundesgerichtshofs im Fall illegaler Pistolenexporte von SIG Sauer nach Kolumbien hat terre des hommes ein Dossier vorgelegt, das schwere Menschenrechtsverletzungen und Straftaten mit deutschen Pistolen in Kolumbien belegt.

Daraus geht unter anderem hervor, dass SIG-Sauer-Pistolen in Kolumbien weit verbreitet sind und jahrelang illegal gehandelt wurden. Laut terre des hommes sind diese sowohl von illegalen Gruppen, wie etwa Paramilitärs oder der Guerilla, und Kriminellen als auch von Armeeangehörigen für Verbrechen verwendet worden. In manchen dieser illegalen Gruppen seien auch Minderjährige, so das Kinderhilfswerk. Außerdem sei es beim Kauf von mindestens 121.000 SIG-Sauer-Pistolen durch die kolumbianische Regierung zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten sowie zu Verdacht auf Korruption gekommen. Ein großer Teil der über die USA nach Kolumbien gelieferten SIG-Sauer-Waffen ist terre des hommes zufolge in Deutschland produziert worden.

“Unsere Recherchen belegen, dass SIG-Sauer-Waffen von Drogenbanden, Paramilitärs und Guerillagruppen bei Verbrechen eingesetzt wurden und auch kriminelle Polizist*innen und Militärs sie bei schweren Menschenrechtsverletzungen und Straftaten benutzt haben”, sagte Ralf Willinger, Kinderrechtsexperte bei terre des hommes zur Veröffentlichung des Dossiers. “Kindersoldat*innen wurden gezwungen, mit diesen Waffen zu kämpfen, viele Kinder und Jugendliche wurden getötet.”