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Fluchtursache: Waffen aus Europa

Das internationale Forschungsinstitut Transnational Institute (TNI) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem der Zusammenhang zwischen europäischen Rüstungsexporten und der Flucht und Vertreibung von Millionen Menschen untersucht wird.

Das internationale Forschungsinstitut Transnational Institute, kurz TNI, hat Ende Juli 2021 unter dem Titel „Smoking Guns“ einen Bericht veröffentlicht, in dem der Zusammenhang zwischen europäischen Rüstungsexporten und der Flucht und Vertreibung von Menschen untersucht wird.

Dabei haben die Autoren auch fünf konkrete Fallstudien ausgewertet. Sie kommen unter anderem zu dem Schluss, dass Rüstungsgüter, die in Europa hergestellt und an Drittländer verkauft wurden, ganze Länder und Regionen destabilisiert und die Vertreibung und Flucht von Millionen von Menschen verursachten haben. Diese Destabilisierung habe wiederum dazu beigetragen, dass Europa seinen Grenzsicherheitsapparat massiv ausgebaut habe, um diese Flüchtlingsströme zu stoppen.

Beispielsweise seien britische, französische und deutsche Rüstungsgüter in die Türkei exportiert worden, wo sie auf türkische Drohnen montiert und nach Aserbaidschan exportiert worden seien. Diese derart aufgerüsteten Drohnen seien während des 44-tägigen Konflikts in Bergkarabach eingesetzt worden und hätten die Vertreibung von etwa 90.000 Menschen provoziert.

Ein anderes Beispiel: Italienisch Hubschrauberkomponenten, die ebenfalls in die Türkei exportiert worden seien, seien bei zwei Angriffen im nordsyrischen Afrin eingesetzt worden. Dabei seien laut UN-Angaben insgesamt rund 280.000 Menschen vertrieben worden.

Apostolis Fotiadis, Niamh Ní Bhriain: Smoking Guns. How European arms exports are forcing millions from their homes, hg.v.Transnational Institute, Amsterdam, Juli 2021.

Als PDF erhältlich unter:Smoking Guns. How European arms exports are forcing millions from their homes, tni.org, Amsterdam, Juli 2021.