Nachricht

Hauptversammlung MTU 2021

Kritische Aktionäre prangern Rüstungsexporte in Krisengebiete an. Am 21. April wurde die diesjährige Hauptversammlung der MTU Aero Engines AG abgehalten.

Obwohl die HV nur im virtuellen Rahmen stattfand, hat der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre wieder zahlreiche Fragen an den Vorstand gestellt. Dabei ging es um die Dividendenpolitik, um Spenden/Sponsering, den Klimaschutz und um Rüstungsexporte allgemein sowie insbesondere zum Thema Eurofighter.

In ihren Gegenanträgen kritisierten sie neben den Dividendenzahlungen trotz Stellenabbaus und Kurzarbeit auch Rüstungsexporte in Krisengebiete. Sie wiesen unter anderem darauf hin, dass MTU nicht nur Antriebe für die Eurofighter liefere, sondern auch Komponenten für Kampfflugzeuge wie die F-16-Jets von Lockheed Martin oder die F-15-Jets und die F-18-Super-Hornets von Boeing.

Diese Flugzeuge würden erwiesenermaßen auch in Länder exportiert, die Demokratie und Menschenrechte außer Acht ließen und in Kriege verstrickt seien, erklären die Kritischen Aktionäre. So würden demnächst die ersten bestellten Eurofighter nach Kuwait geliefert, in den nächsten Jahren würden Super Hornets folgen. Kuwait habe sich aber mit mindestens 3.000 Flügen am Jemenkrieg beteiligt. Parallel arbeitet MTU den Kritischen Aktionären zufolge daran, dass ein aktuell auf Eis liegender Auftrag zur Lieferung von 48 weiteren Kampfflugzeugen von Großbritannien aus nach Saudi-Arabien umgesetzt werden könne. Das, so die Kritischen Aktionäre, sei mit dem eigenen MTU-Anspruch einer „verantwortungsvollen Außenwirtschaft“ unvereinbar.

Sie beantragten daher, den Mitgliedern des Vorstands die Entlastung zu verweigern und die von der Verwaltung vorgeschlagene Verwendung des Bilanzgewinns abzulehnen.