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Libyen: weiteres deutsches Kriegsgerät entdeckt

Wie neueste Recherchen von Report München und des „Stern“ ergeben haben, wird das seit 2011 geltende UN-Waffenembargo gegen Libyen massiv von der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gebrochen – auch mit deutschen Rüstungsgütern.

Wie neueste Recherchen von Report München und des „Stern“ ergeben haben, wird das seit 2011 geltende UN-Waffenembargo gegen Libyen massiv von der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gebrochen – auch mit deutschen Rüstungsgütern.

Demnach sollen zum Beispiel Mercedes-Militärfahrzeuge im Januar 2020 per Schiff heimlich von der türkischen Hafenstadt Mersin nach Tripolis gebracht worden sein. Diese Fahrzeuge sollen auch teils mit Kanonen und Radaranlagen bestückt gewesen sein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit seien zudem Militärfahrzeuge des deutschen Konzerns MAN mit an Bord gewesen. Des Weiteren sei erst kürzlich in Libyen eine Mörsergranate gefunden worden, die zahlreiche Merkmale eines Geschosses aus dem Rheinmetall-Konzern teile. Über seine südafrikanische Tochter lasse Rheinmetall derartige Granaten in die VAE exportieren. Immer wieder werden zudem Luftabwehrkombinationen aus russischen Pantsir-Luftabwehrsystemen, die auf MAN-Trucks montiert sind und vermutlich aus den VAE stammen, in Libyen gesichtet.

Rheinmetall, MAN und Mercedes haben auf Anfrage von Report München und "Stern" mitgeteilt, dass sie sich an alle Gesetze hielten. Die Bundesregierung habe lediglich erklärt, dass man keine gesicherte Kenntnis davon habe, ob Rüstungsgüter aus deutscher Produktion in Libyen im Einsatz seien.