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Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe kritisiert Bundesregierung wegen Rüstungsexporten

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Cornelia Füllkrug-Weitzel, wirft der Bundesregierung Zynismus vor.

Auf der einen Seite sei es begrüßenswert, wenn Deutschland der UNO 120 Millionen Euro für Hilfe im Jemen bereitstellen wolle. „Aber die Kombination mit Rüstungsexportgenehmigungen an Kriegsakteure erstickt die Freude über die Hilfsbereitschaft der deutschen Regierung, weil sie einen großen Zynismus offenbart: mehr humanitäre Hilfe zur Kompensation für mehr Beihilfe zum Töten“. 

Obwohl die Bundesregierung angekündigt habe, keine Rüstungsgüter an Konfliktparteien des Jemen-Kriegs (darunter Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate) mehr auszuliefern, habe sie die erneut Exportgenehmigungen an die Arabische Liga, Kriegskoalition, im Jemen, erteilt.

Das Leiden der Menschen im Jemen

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt die notleidende Bevölkerung im Jemen mit Nahrungshilfe und bei der Prävention von Infektionskrankheiten. Im Jemen leiden mehr als 20 Millionen Menschen Hunger und 18 Millionen haben keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser oder sanitären Einrichtungen. Seit Beginn des Krieges 2015 sind mehr als 3.000 Menschen an Cholera gestorben und allein im ersten Halbjahr 2019 wurden fast eine halbe Million Verdachtsfälle gemeldet. Der Krieg geht währenddessen unvermindert weiter und erschwert die Hilfe.

Die kritischen Worte äußerte Füllkrug-Weitzel bei der Vorlage der Jahresbilanz der Diakonie Katastrophenhilfe