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Schusswaffengewalt in den USA: auch deutsche Firmen profitieren

Zahlreiche Amokläufe und Schießereien in den USA werden mit Schusswaffen von deutschen und österreichischen Unternehmen begangen. Das haben gemeinsame Recherchen des Tagesspiegel und des ZDF Magazin Royale ergeben.

Bild: Pixabay

Demnach nutzten die Täter in den letzten vierzig Jahren in einem Drittel der Fälle Waffen europäischer Firmen, bei Massenschießereien an amerikanischen Schulen oder Universitäten sei dies sogar in 45 Prozent der Fälle geschehen. Besonders erfolgreich würden sich in den USA die Waffen der Firmen Glock aus Österreich sowie Heckler & Koch, Walther und Sig Sauer aus Deutschland verkaufen.

Zum Thema Sig Sauer kam im ZDF Magazin Royale vom 5. Mai 2023 auch Aufschrei-Anwalt Holger Rothbauer zu Wort, der im Jahr 2014 für die Aktion Aufschrei wegen illegaler Waffenlieferungen nach Kolumbien Strafanzeige gegen die Waffenschmiede aus Eckernförde gestellt hatte. Das Landgericht Kiel verurteilte daraufhin drei führende SIG-Sauer-Manager zu Bewährungsstrafen und das Unternehmen selbst zu rund elf Millionen Euro Geldstrafe. Inzwischen hat Sig Sauer seinen Betrieb in Deutschland eingestellt, die Produktion in den USA dagegen aber massiv verstärkt.

Unterstützt wurden die deutschen Waffenhersteller bei ihrem tödlichen Geschäft in den USA laut den Recherchen vom Tagesspiegel und dem ZDF Magazin Royale bislang auch vom deutschen Bundeswirtschaftsministerium. Dieses habe viele Jahre lang und auch 2023 noch einen Stand auf der Shot Show in Las Vegas, der weltgrößten Waffenmesse, veranstaltet und zum Teil auch finanziert. Auf Anfrage der Journalisten habe es aber nun mitgeteilt, dass es künftig keinen Messestand des Bundes auf der „Shot Show" in Las Vegas mehr geben werde.