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Vertreter der evangelischen Kirche kritisieren Waffenexporte

Medienberichten zufolge haben Spitzenvertreter der evangelischen Kirche zum Jahreswechsel auch die deutsche Rüstungsexportpolitik kritisiert und einen stärkeren Einsatz für den Frieden gefordert.

So habe der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Heinrich Bedford-Strohm in seiner Botschaft zum Jahreswechsel darauf hingewiesen, dass Deutschland noch immer der viertgrößte Waffenexporteur der Welt sei. Frieden könne es aber nur geben, wenn die Spirale der Gewalt durchbrochen werde.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat laut dem Evangelischen Pressedienst (epd) deutlich gemacht, dass die deutsche Bundesregierung im vergangenen Jahr Rüstungsexporte an 52 Staaten genehmigt habe, in denen teilweise die Menschenrechtslage sehr bedenklich sei. "Die Kriege in aller Welt sind auch unsere Kriege, denn wir exportieren unsere Waffen dorthin", habe Meister gesagt.

Auch der württembergische Landesbischof Frank Otfried July betonte in seiner Neujahrsbotschaft 2019, dass Frieden die Hingabe von allen brauche, die sich ihn wünschen – also von jedem, der vor der Entscheidung stehe, was mehr zähle – der eigene Vorteil oder der Friede aller? Diese Frage leite uns auch, wenn im kommenden Jahr die Europawahlen anstehen, wenn wir die Friedensbildung zum wesentlichen Bestandteil der Pädagogik in ganz Europa machen oder wenn wir weiter Einspruch gegen den Rüstungsexport erheben.